Arbeitsmarkt

Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt

Die erste landesweite Veranstaltung „Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt“ ist auf große Resonanz gestoßen. Die Tagung gab einen Überblick über bestehende Unterstützungsangebote und bot Vernetzungsmöglichkeiten.

Lesezeit: 5 Minuten
  • Teilen
  •  
Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Symbolbild

Auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fand am 22. November 2024 die erste landesweite Veranstaltung „Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt“ in Stuttgart statt. Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, sagte im Vorfeld: „Unser Ziel ist es, noch mehr Frauen mit Migrationsgeschichte für unsere Wirtschaft zu gewinnen. Mit diesem Tag und unseren Angeboten möchten wir die berufliche Entwicklung und Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt unterstützen. Damit schaffen wir ein zusätzliches Fachkräfte-Potenzial für unsere Unternehmen in Baden-Württemberg.“

Überblick über bestehende Unterstützungsangebote

Die Tagung wandte sich an Frauen mit Migrationsgeschichte und Migrationshintergrund. Sie sollte einen Überblick über bestehende Unterstützungsangebote geben sowie die Möglichkeit schaffen, sich zu vernetzen, sich über Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu informieren und direkt mit verschiedenen Unternehmen ins Gespräch zu kommen.

Die Erwerbstätigenquote von Frauen mit Migrationserfahrung lag 2023 mit 67 Prozent noch deutlich unter der von Frauen ohne Migrationserfahrung (80,9 Prozent) und Frauen ohne Migrationshintergrund (88 Prozent). Gleichzeitig haben nach aktuellen Untersuchungen 36,8 Prozent der nicht erwerbstätigen zugewanderten Frauen einen Arbeitswunsch.

Besondere Herausforderungen für Migrantinnen sind aufenthaltsrechtliche Fragen und die Anerkennung der Qualifikationen, fehlende Netzwerke und berufliche Kontakte, Sprachkenntnisse und kulturelle Unterschiede sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dies zeigt, wie wichtig es ist, das Ankommen, die Orientierung in der Arbeitswelt und die berufliche Integration und Entwicklung von Frauen mit Migrationsgeschichte zu fördern und auszubauen.

Wirtschaft benötigt dringend Fachkräfte

Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut sagt dazu: „Unser Ziel ist, dass noch mehr Frauen mit Migrationserfahrung und Arbeitswunsch in Beschäftigung kommen. Wichtig dafür sind zielgruppenspezifische Beratungs- und Bildungsangebote, die Anerkennung von beruflichen Abschlüssen und auch der Zugang zu bedarfsgerechter Kinderbetreuung. Unsere Unternehmen suchen in vielen Branchen händeringend Fachkräfte. Viele Migrantinnen bringen wertvolle fachliche und interkulturelle Kompetenzen mit, die die baden-württembergische Wirtschaft dringend benötigt und auf die unsere international orientierte Wirtschaft nicht verzichten kann.“

In einem Impulsvortrag zeigte Sarah Pierenkemper, Senior Economist für Fachkräftesicherung am Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln, die Perspektiven und Chancen für Migrantinnen am Arbeitsmarkt auf. 2023 fehlten deutschlandweit 570.000 qualifizierte Arbeitskräfte, für die es keine passenden Bewerberinnen und Bewerber gab

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen

In der Panel-Diskussion „Wege zum Erfolg: Der erfolgreiche Start von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt“ wurden anschließend Erfolgsgeschichten und Beispiele gelungener Integration präsentiert. Hierbei wurde auch das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen hervorgehoben, das 2017 gestartet ist, vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gefördert und im Rahmen des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf umgesetzt wird.

Im Anschluss hatten die rund 250 Gäste die Gelegenheit, im Rahmen des „Markt der Möglichkeiten“ Kontakte zu knüpfen und sich an insgesamt 23 Infoständen von Unternehmen, Organisationen und Projekten zu informieren. Bei Unternehmen wie Klinikum Stuttgart, Zeiss, MVV Energie, Bechtle, Robert Bosch, TÜV SÜD oder Lapp konnten sie direkt mit Ansprechpersonen der Unternehmen ins Gespräch kommen. Parallel stellten weitere Organisationen, Projekte und Unternehmen ihre Programme und Angebote für Migrantinnen in Kurzpräsentationen vor.

Weitere Meldungen

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet

Gebäude des Bundesrats
Bundesrat

Impulse für ein wettbewerbsfähiges Europa

Eine ehrenamtliche Helferin gibt zwei syrischen Flüchtlingen Deutschunterricht. (Bild: © dpa)
Gesundheit

Land fördert Sprachmittler im Gesundheitswesen

Von links nach rechts: Digitalisierungsminister Thomas Strobl, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Gesundheitsminister Manne Lucha stehen hinter einem großen Schriftzug „MEDI:CUS“ auf der Bühne.
Gesundheit

Land präsentiert Medizindaten-Infrastruktur der Zukunft

Spitzengespräch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei Fragen der Raumplanung mit Vertretern aus Baden-Württemberg, Frankreich und der Schweiz in Rheinfelden.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Raumplanung über Grenzen hinweg

Ein Mitarbeiter der Robert Bosch GmbH überprüft mit einem Tablet die Betriebsdaten von vernetzten Maschinen für Metallspritzguss. (Foto: © dpa)
Wirtschaft

Rund zwei Millionen Euro für Technologietransfer

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Präsident des Landgerichts Ellwangen Thomas Baßmann und Präsident des Oberlandesgerichts Stuttgart Dr. Andreas Singer
Justiz

Neuer Präsident des Landgerichts Ellwangen

Elevator Pitch, CBL, Landesfinalist, StartupBW, Startup Teams, CyberLab, Cynus
Startup BW

Cynus im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher; Präsident des Landgerichts Ulm, Matthias Grundke und Präsident des Oberlandesgerichts Stuttgart, Dr. Andreas Singer
Justiz

Matthias Grundke ist neuer Präsident des Landgerichts Ulm

Landtagsgebäude von Baden-Württemberg in Stuttgart.
Wahlen

Landtagswahl voraussichtlich am 8. März 2026

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. März 2025

Logo der Servicestelle Bürgerbeteiligung
Bürgerbeteiligung

Servicestelle bringt Bürgerbeteiligung voran

Eine Lehrerin mit einem Tablet in der Hand steht vor einer digitalen Tafel.
Schule

2.200 neue Lehrkräfte gesucht

Eine Besucherin des Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) geht an einer Video-Installation von Marcel Duchamp vorbei. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
Kunst

Land vergibt sieben Kunststipendien in Paris

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
Polizei

Erklärung im Kampf gegen die subkulturelle Gewaltkriminalität